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Er spiele "Soli, die in Europa ihresgleichen suchen", stand etwa in der "Zeit". Der 1990 geborene österreichische Jazztrompeter Mario Rom ist bereits jetzt ein europäischer Spitzenmusiker. Sein Trio Interzone veröffentlichte im Januar die CD "Eternal Fiction" – für den Bayrischen Rundfunk das "Jazz-Album des Monats".
Musik, die ziemlich Fahrt aufnehmen kann. Große Antriebskraft, dichter Sound. Töne, die die Ohren durchputzen und schnell in eine ganz eigene Klangwelt hineinziehen. Wo diese Welt zu verorten ist, sagt der Name dieser Band: Mario Rom's Interzone. Eine Interzone ist ein Bereich zwischen anderen. Welcher das ist, erklären die Musiker natürlich nicht. Möglich wäre dies: Es ist der Bereich in der Musik, in dem sich große Ernsthaftigkeit mit ausgeprägtem Humor trifft. Darin können Stimmungen in ihr völliges Gegenteil umschlagen – und das Ganze ist dennoch wie aus einem Guss.
Wenn der Trompeter Mario Rom Melodien spielt, dann wirken Töne wie Lebewesen, die zu einem sprechen. Selten ist Musik so eindringlich, wenn sie so leise wie hier gespielt ist: mit zartem Lufthauch, wie ein melancholischer Gesang. "Chant for the Voiceless" heißt eines der Stücke. Ein Choral für die, die keine Stimme haben. Fein und eindringlich ist die Stimme, die der Trompeter und seine beiden Kollegen den Angesprochenen hier leihen. Die drei Musiker machen hier nur ganz wenig, und es entsteht eine enorme Intensität.
Hier sind drei herausragende Spieler der jungen europäischen Jazz-Szene am Werk. Neben Mario Rom der Bassist Lukas Kranzelbinder und der Schlagzeuger Herbert Pirker. Elf Stücke finden sich auf der aktuellen CD. Ihr Titel "Eternal Fiction" heißt: ewige Erfindung, Erdichtung. Gleich der Titel des allerersten Stücks stellt deshalb die spielerische Frage: Sind wir überhaupt echt? "Are We Real"?
Die Klänge dazu sind wunderschöne Erfindungen voller echter Kraft. Ein Trip durch hochlebendige, geist- und lustvolle, ruhige, quirlige, ständig überraschende und vermutlich unnachahmliche Momente beginnt. Und er endet mit einem Stück, das wie eine Verneigung vor der einst revolutionären Musik des Saxophonisten Ornette Coleman klingt: Inspiration aus einem anderen Jahrzehnt. Danach könnte man eigentlich sofort wieder alles von vorne hören. Denn sie lädt unbedingt zum Verweilen ein, diese "Interzone".