Rudi Berger gehört zu jener Generation des österreichischen Jazz, die ein Chronist der Zukunft einmal als die „goldenen Jahrgänge“ bezeichnen wird. Gemeint ist nicht die Generation der Erzväter des österreichischen Nachkriegsjazz, von Fatty George, Hans Koller, Erich Kleinschuster bis hin zu Hans Salomon, die noch am Widerspruch mit der Tradition und Moderne des Jazz kämpften, sondern jene, die gänzlich in der Moderne, möglicherweise gar in der Postmoderne des Jazz angekommen waren. Motor, Durchlauferhitzer, Aktivposten oder Dynamo für diese neue Spielauffassung war vielfach das Vienna Art Orchestra unter der Leitung von Mathias Rüegg.
Zu den Orchestermitgliedern, die 1979 das legendäre Album Tango From Obango einspielten, gehörten Musiker, deren Namen bis heute ihren guten Klang nicht eingebüßt haben, etwa Wolfgang Puschnig, Roman Schwaller, Harry Sokal und eben - Rudi Berger. Wie für so viele Musiker seiner Generation war noch nicht die Universität der Ort, wo man das Musikmachen erlernte. „Mein Großvater war noch ein richtiger Volksmusiker. Er spielte Akkordeon, nicht nach Noten, sondern nach Gehör. Bei ihm habe ich als Sechsjähriger Geige spielen gelernt. Alles nur nach dem Gehör, er hat die Lieder mit einer schönen, hohen Stimme vorgesungen, ich habe sie nachzuspielen versucht.“ Das passte, um von einer damals gerade grassierenden Verrücktheit angesteckt zu werden, die vielen Jugendlichen seiner Zeit den Schub in die Anderswelt ermöglichte. Davon ist einiges übrig geblieben und Rudi Berger ist einer jener österreichischen Vollblut Musiker die man/frau einfach erlebt haben muss – hier bietet sich nun die Gelegenheit, den in Brasilien lebenden Virtuosen, mit seinem Quartett live zu erleben.
Saison Abschluss Konzert
Rudi Berger Quartet
Sa, 26. März 2016 - 20:00
Sägewerk Bad Hofgastein
Rudi Berger
violin
Uli Datler
piano
Wolfram Derschmidt
acoustic bass
Bernd Rommel
drums