Die Presse lobt Stefan Kröll als vielbelesen, geschichtskundig und tiefsinnig. Der Kabarettist aus Oberbayern wandelt gern durch Irrungen und Wirrungen nicht nur bayerischer Geschichte, belebt Mythen, analysiert Sagen und deckt dabei überraschende Querverbindungen auf. Freilich nicht ohne diese mit feinen satirischen, in bestem Bairisch formulierten Spitzen zu kommentieren und sie mit der einen oder anderen Anekdote auszuschmücken.
Nach seiner Entdeckerreise durch die Gruam Bayern hat ihn der „Goldrausch 2.0“ in den Bann gezogen: die Suche nach dem schnellen Glück per Mausklick… Der Zwang zur Selbstoptimierung für mehr Glanz, Erfolg und Aufmerksamkeit. Gar gemütlich mutet sich da das einstige Goldschürfen in Alaska oder Mexiko an. Und doch offenbart die Gier nach Ruhm und Reichtum viele Parallelen, verbindet die Azteken erstaunlich viel mit dem Oberpfälzer. Zumindest in den so spannenden wie skurrilen Geschichten, die Stefan Kröll für sein Publikum ausgegraben, recherchiert, neu interpretiert und um kuriose Hintergründe ausgeschmückt hat.
Dabei nimmt der talentierte Erzähler sein Publikum mit auf einen wilden Ritt vom Schliersee bis nach Südamerika und stellt die eine oder andere These zur Diskussion: Waren die spanischen Eroberer Anhänger von Real Madrid oder Barcelona? Wo in der Geschichte trifft der Opferkult der Azteken auf bayerische Privatpatienten? Und warum war das Schreiben nach Gehör schon bei den Maya recht fehleranfällig? Im Galopp stolpert er dann fast noch über Joseph Beuys.
Ein echt Kröllscher Parforceritt! So mitreißend wie unterhaltsam, so aufklärerisch wie lustig, nicht unbedingt politisch, dafür mit Klavierbegleitung von seinen eigenen zwei Händen.