Symposium "Klaubauf"

Das Symposium "Klaubauf" widmet sich für drei Tage diesem wohl stärksten Brauchtumsereignis im Gasteiner Tal. 

Anhand von Filmen, Vorträgen, Workshops, Diskussionen und einer begleitenden Ausstellung von Krampusmasken und -figuren versucht das Symposium die Beweggründe der Protagonisten dieses Brauches zu beleuchten und ergründen.

Der Anthropologe und Filmemacher Rudolf Amaral zum Thema

KLAUBAUF

Der Krampus ist eine gehörnte und pelzige Schreckgestalt im ostalpenländischen Adventbrauchtum. Am 5. und 6. Dezember zieht er zusammen mit dem Nikolaus umher.

Aber welche Rolle nimmt der Krampus heute ein?

In den letzten Jahrzehnten hat sich die gehörnte Gestalt vielerorts zu einer Popikone, einem Publikumsmagnet und zum vorweihnachtlichen Verkaufsschlager gewandelt. 
Vorallem junge Männer präsentieren sich als Krampusse auf städtischen Events - oft beginnen diese Auftritte bereits Mitte November.

Im Gasteinertal hat sich ein besonders lebendiges Brauchtum um den Krampus erhalten. Der Gasteiner Krampuslauf ist streng reglementiert. Jährlich ziehen 80 - 100 Gasteiner Krampuspassen (Krampusgruppen) am 5. und 6. Dezember durch die Ortschaft und gehen von Haus zu Haus. Aber auch in Gastein muß so mancher Krampus vor der Tür bleiben.

Der Krampus ist ein Gestaltwandler: Er ist Brauchtumsfigur und Popikone, und bewegt sich "zwischen Latexhaut und Schaffell". Der Krampus ist vielleicht das, "was jemand in das Ganze hineinprojeziert?"

Im heutigen Krampus verorten sich Traditionspflege, Bilderfluten aus Fantasy-Hollywood-Filmen, aktive Freizeitgestaltung, Leidenschaft, Adrenalinausschüttung, Hochprozentigesaufgeladene Selbstinszenierung, sowie der romantische Hang zum Mythos Volkskultur.


Die Figur bleibt unfassbar und faszinierend zugleich. Nur die Zukunft wird zeigen, wohin sich der Krampus bewegt.