Tradition ist – wie unter Anderen bereits Gustav Mahler sagte – nicht die Anbetung der Asche sondern die Weitergabe des Feuers. So kann Musik an Vergangenes anknüpfen, es in der Gegenwart neu erklingen und so in die Zukunft tönen lassen. Die Mitglieder von Blaubauer kommen aus so unterschiedlichen musikalischen Richtungen wie Klassik, Jazz und Volksmusik des alpinen Raums sowie des Balkan. Sie erschaffen mit der einzigartigen Instrumentierung aus Fagott, Drehleier, Steirischer Harmonika, Kontrabass, Trompete und Gitarre eine „Imaginäre Folklore“, ein Begriff, den Bela Bartok für seine Verarbeitung musikalischer Einflüsse prägte. Blaubauer schöpft aus der Vielfalt und kollektiven Fantasie seiner Bandmitglieder und macht sie zu klingender Realität. Dabei unterscheidet sich jede Performance von der anderen, stellt doch die Improvisation entlang Stefan Heckels kompositorischen Vorgaben einen wesentlichen Teil des musikalischen Flusses dar. Die Musik schwenkt von beinahe mittelalterlich anmutenden Bordun-Balladen zu lounge-artigen Akkordeon-Clusters, von groovigen Zwiefachen zu meditativen Gesängen und zurück zu torkelnden Walzern.