Der grammy-nominierte Schlagzeuger/Komponist John Hollenbeck gilt völlig zu Recht als einer der derzeit kreativsten und gefragtesten Musiker unserer Tage und mit dem „Claudia Quintet“ leitet er zudem eines der musikalisch außergewöhnlichsten Ensembles der New Yorker Szene; vielleicht das unverwechselbarste, das die Stadt derzeit zu bieten hat.
Mit einer charismatischen Gratwanderung zwischen Jazz, Minimal Music und durchaus auch Folklore zeigt die Band, wie Jazz abseits der Tradition klingen kann. Und das Claudia Quintet – benannt nach dem dienstältesten Fan – ist in seiner intellektuell stimulierenden Art unvergleichlich. Allein schon die ungewöhnliche Instrumentierung – neben Saxophon auch Vibraphon und Akkordeon – mit einer hochkarätigen Besetzung, erlaubt eine faszinierende Klangmischung. Was mit den harmonischen Räumen und Wolken des Klanghypnotikers Morton Feldman beginnt, kann einer nachdenklichen Folk-Melodie weichen. Die Vielfalt an subtilen rhythmischen Mustern reicht vom Minimalismus eines Steve Reich bis zum satt swingenden Groove. Aber alle Streifzüge an die Grenzen sind schrankenlos in eine breite musikalische Palette integriert, die unwiderstehlich und verführerisch ist – ein funkensprühendes Ensemble, das laut Chicago Tribune beweist, dass innovativer Jazz nicht „rau, wütend, laut, schrill oder knirschend“ sein muss, sondern „filigran, geistreich, himmlisch und strahlend lyrisch“ klingen kann.